Wien-Bilanz für Doppler/Horst „nicht zum Weinen“

Wien (APA) – Ein neuerlicher Triumphzug bis ins Finale ist Clemens Doppler/Alexander Horst zwar nicht gelungen, mit dem fünften Rang beim Beach-Volleyball-Major in Wien etablierten sie sich aber einmal mehr inmitten der Weltspitze. Siege gegen zwei hoch dekorierte Topteams in der K.o.-Phase sind Beleg dafür, dass das Duo – 37 und 35 Jahre alt – noch längst nicht zum alten Eisen gehört.

„Wenn wir so weitermachen, spielt das Alter keine Rolle. Man hat gesehen, dass wir sogar bei diesen Bedingungen auf einem sehr hohen Level spielen können. Wie wir vor diesem Publikum aufgetreten sind, darauf bin ich wirklich stolz“, betonte Doppler nach dem Viertelfinal-Aus gegen die norwegischen Youngsters Anders Mol/Christian Sörum, die seit Wochen von Sieg zu Sieg eilen. Doppler ist sich sicher, dass die Dominanz der frisch gebackenen Europameister anhalten wird. „Wenn sie sich nicht verletzen, werden sie den Sport in den nächsten Jahren beherrschen.“

Nowotny: „Das ist schon gutes Niveau“

Aber auch die eigene Performance bei teils unerträglicher Hitze sei ermutigend. „Wir spielen absolut mit. Wir können stolz sein, wieder unter den besten zehn Teams der Welt zu sein“, meinte Doppler.

Die Erfolge gegen die italienischen Olympiazweiten Paolo Nicolai/Daniele Lupo und die lettischen Vize-Europameister Janis Smedins/Aleksandrs Samoilovs sind auch für Trainer und Manager Robert Nowotny ermutigend. „Was die Jungs in ihrem Alter gezeigt haben mit diesen Siegen, das ist schon auf gutem Niveau. Wenn ich diese Teams schlage, brauche ich nicht davon reden, dass das kein gutes Beach-Volleyball ist.“

Die Überlegenheit von Mol/Sörum müsse man aber anerkennen. „Wir haben kein Mittel gefunden, sie zu stoppen. Sie sind definitiv das Team der Stunde. Wenn du so eine Serie auf der World Tour auf diesem Niveau schaffst, dann ist das etwas wirklich Gutes. Es wird immer wieder einen geben, der besser ist. Wir werden aber weitertrainieren, um zu versuchen das zu unterbinden, aber es geht eben nicht immer.“

Die eigene Gesamtbilanz sei aber jedenfalls zufriedenstellend. „Eine Niederlage ist natürlich nie leiwand, wir können uns jetzt nicht unbedingt freuen, aber wir brauchen auch nicht weinen. Wir haben es wieder geschafft, unter die Top Ten der Welt zu kommen. Deshalb denke ich mir, wir können positiv resümieren“, sagte Nowotny im Gespräch mit der APA – Austria Presse Agentur.

World-Tour-Finale knapp verpasst

Freilich hätte er gerne einen ähnlichen Erfolgslauf wie bei der WM 2017 gesehen, derlei sei aber nicht selbstverständlich. „Natürlich willst du an den Erfolg vom letzten Jahr anschließen, aber es ist nicht jedes Jahr dieses Sommermärchen, wir werden nicht jedes Jahr im Finale stehen. Das ist auch gut für das Publikum zu lernen, dass Clemens und Alex schlagbar sind in dieser Arena und es eine extraordinäre Leistung braucht, um dorthin zu kommen.“

Nach dem Heimturnier, das neben den Spielen auch zahlreiche Sponsorentermine mit sich bringt, gibt es für das Duo eine längere Turnierpause. „Durchschnaufen“ sei laut Nowotny angesagt. Für das World-Tour-Finale der besten acht Teams der Saison Mitte August in Hamburg sind Doppler/Horst diesmal knapp nicht qualifiziert. Möglicherweise spielen sie in diesem Monat aber noch die Staatsmeisterschaften. Danach wollen sie bei den restlichen zwei Vier-Stern-Turnieren der Saison in China und Las Vegas antreten, um in der beginnenden Olympia-Qualifikation anzuschreiben.

Bild: GEPA