Wöber: „Ich bin Rapid unendlich dankbar“

Nachgefragt bei ÖFB-Teamverteidiger Maximilian Wöber, dessen Wechsel vom FC Sevilla zu Red Bull Salzburg am Dienstag bekanntgegeben wurde:

https://www.skysportaustria.at/bundesliga-at/offiziell-maximilian-woeber-wechselt-zu-red-bull-salzburg/

Frage: Was hat für Sie für den Wechsel nach Salzburg gesprochen?

Wöber: „Natürlich die Gespräche mit dem Verein, mit den Verantwortlichen. Ich glaube, dass einfach die sportliche Situation sehr, sehr gut ist bei Salzburg. Eine irrsinnig junge und hungrige Truppe, und natürlich mit der Champions League ein extrem attraktiver Schritt für mich.“

Frage: Wie sehr hat die schwere Zeit bei Sevilla auch mitgespielt?

Wöber: „Es war natürlich nicht sehr einfach und auch einmal die ersten Tage schwer zu verkraften. Mir ist klar kommuniziert worden, dass meine Zukunft bei Sevilla nicht sehr rosig ausschaut und ich mich umschauen kann. Red Bull Salzburg war von Anfang an der einzige Verein, der wirklich konkret war und für mich dann auch eine sportlich sehr, sehr gute Option.“

Frage: Welche Rolle hat gespielt, dass Sie Champions League spielen können?

Wöber: „Ich glaube, jeder Spieler möchte unbedingt Champions League spielen, das ist ein Traum von jedem kleinen Buben, der mit Fußballspielen beginnt. Von dem her ist es natürlich ein zusätzliches Zuckerl. Wenn man einmal das erste Spiel in der Champions League absolviert, dann ist zumindest einmal vielleicht zehn Prozent weniger Stress und Drucksituation da.“

Frage: Welche Perspektive haben Ihnen Christoph Freund und Jesse Marsch aufgezeigt?

Wöber: „Sie haben sich extrem bemüht um mich, das hat mir auch gezeigt, dass sie mich unbedingt haben wollen. Ich würde den Schritt zurück nach Österreich nicht machen, wenn ich nicht jede Partie spielen will.“

Frage: Wann hat es den ersten Kontakt mit Salzburg gegeben?

Wöber: „Ich habe vor circa drei Wochen das erste Mal davon gehört. Das war auch kurz danach, als ich erfahren habe, dass ich keine gute Zukunft mehr habe bei Sevilla. Dann hat man langsam begonnen, Gespräche zu führen, dann hat sich das so herauskristallisiert.“

Frage: Haben Sie Bedenken gehabt wegen Ihrer Rapid-Vergangenheit?

Wöber: „Natürlich war das auch Thema. Ich bin Rapid unendlich dankbar, was sie für mich gemacht haben, auch als ich nicht mehr bei ihnen war. Aber ich war jetzt dazwischen bei Ajax Amsterdam, bei Sevilla und bin jetzt einfach in eine sportliche Situation geraten, die entscheidend für meine weitere Karriere sein muss. Deswegen bin ich froh, dass mir Salzburg die Chance gegeben hat, vielleicht von der Liga einen Schritt zurück zu machen, aber dann wieder zwei nach vorne. Rapid wird immer einen Platz in meinem Herzen haben. Aber ich muss mich jetzt auf das Sportliche konzentrieren bei Red Bull Salzburg und das vielleicht auch ein bisschen ausblenden.“

Frage: Würden Sie – im Nachhinein betrachtet – irgendetwas anders machen in Ihrer Karriere?

Wöber: „Nein, ich bereue keinen einzigen Schritt, den ich gemacht habe, keine einzige Entscheidung. Ich habe super Erfahrungen bei jedem Verein gemacht. Jetzt schaue ich nur in die Zukunft.“

Frage: Wie gut kennen Sie die Mannschaft schon?

Wöber: „Ich kenne natürlich Rasmus Kristensen sehr gut, der war bei Ajax quasi mein Nachbar. Wie waren eigentlich fast jeden Tag zusammen, also einer meiner besten Freunde von den Ajax-Zeiten. Und dann natürlich die Nationalteamspieler, die Österreicher. Aber ich habe schon gehört, dass das eine sehr, sehr coole Truppe ist.“

Frage: Hat es im Vorfeld des Wechsels auch ein Gespräch mit Teamchef Franco Foda gegeben?

Wöber: „Nein, noch gar nicht. Ich habe das natürlich mit meiner Familie besprochen, mit wichtigen Begleitern in meiner Karriere, denen ich vertraue. Das war einfach für mich eine rein sportliche Entscheidung.“

(Aufgezeichnet von Nikolaus Panny/APA in Salzburg)