Zum NACHSEHEN: „Talk & Tore“ mit Gerhard Struber, Andreas Ivanschitz und Klaus Schmidt

Am Montagabend waren bei „Talk & Tore“ der Trainer der New York Red Bulls, Gerhard Struber, Ex-Rapid Spieler und jetzigen Ausbildungsmanager beim First Vienna FC 1894 , Andreas Ivanschitz, sowie Sky-Analyse-Experte Klaus Schmidt zu Gast bei Kimberly Budinsky. Die Runde diskutierte unter anderem über die Spekulationen der kommenden Trainerstation von Struber, über die österreichische Bundesliga, die Erwartungen an Salzburg in der Königsklasse und über die MLS.

JETZT reinhören: „Talk & Tore“ mit Gerhard Struber, Andreas Ivanschitz und Klaus Schmidt

Die besten Aussagen zum NACHLESEN

  • Struber über Ferdinand Feldhofer: „Ich glaube schon, dass ‚Ferdl‘ so weit ist, den Traditionsverein wieder in die Spur zu bringen und Rapid wieder zurückbringt auf die Siegerstraße“
  • Andreas Ivanschitz über den Rapid-Trainer: „Er muss bei Rapid definitiv viel aufbauen“
  • Ivanschitz über die Ziele von First Vienna FC: „Man will in den nächsten fünf Jahren in die Bundesliga zurück“
  • Klaus Schmidt über das vergangene Wiener Derby: „Mit den Erwartungshaltungen, die es in Wien gibt, kann das Niveau nicht schritthalten“
  • Schmidt über das kommende Champions-League-Spiel von Red Bull Salzburg gegen FC Sevilla: „Am Mittwoch ist ‚Do-Or-Die‘-Spiel und das hätte sich vorher niemand gedacht“

Wien, 6. Dezember 2021 – Der Free-to-Air Montag auf Sky: Zu Gast bei „Talk & Tore“ waren Gerhard Struber (Trainer New York Red Bulls), Andreas Ivanschitz (ehemaliger Profi-Fußballer und Ausbildungsleiter bei First Vienna FC) & Sky Analyse-Experte Klaus Schmidt.

Alle Stimmen zu „Talk & Tore“:

Gerhard Struber (Trainer New York Red Bulls):
…zu seiner möglichen Zukunft als Assistant Manager bei Manchester United: „Die Anfrage aus England ehrt mich sehr. Gleichzeitig ist die Situation in New York für mich so, dass sie mich sehr hoffnungsvoll in die Zukunft blicken lässt und ich den Weg mit New York nicht von heute auf morgen aufgeben will. Ich bin sehr verpflichtet dem Team in New York gegenüber und wir haben einiges vor. Ich habe einen längerfristigen Vertrag in New York, den ich einhalten möchte und habe große Ziele mit einer ambitionierten Mannschaft. Ich habe mich sehr gut in New York eingelebt und bin mit meiner Mannschaft auch durch schwierige Zeiten gegangen und wir sind richtig zusammengewachsen. Es wäre der falsche Moment, hier Abschied zu nehmen. Ich fühle mich in meiner momentanen Rolle als Cheftrainer sehr wohl und glaube, dass ich in dieser Rolle die größte Wirkung erzielen kann und deswegen möchte ich diesen Weg auch weiterverfolgen.“

…über seine Tätigkeit bei New York Red Bulls: „Wir haben einen Neustart im Februar 2021 hingelegt, zwölf neue Spieler geholt, Jungs die wir in die typische Fußballidee von Red Bull hineingeholt haben und das braucht Zeit. Dann haben wir nicht immer die Ergebnisse eingefahren, die wir uns gewünscht haben. Es braucht Zeit, um eine spezielle Idee hineinzubringen und dann auch Resultate einzufahren, aber glücklicherweise haben wir am Ende unser Ziel erreicht, ins Playoff zu kommen und wir spielen mittlerweile den typischen Red-Bull-Fußball. Wir sind auch bei schwierigem Wellengang beieinander geblieben. Wir wollen nächstes Jahr um den Titel mitspielen und angreifen.“

…über die Major League Soccer: „Es ist ein Playoff-System, wo du in Knock-Out-Spiele gehst, da brauchst du an dem Tag auch ein wenig das Glück. Wir haben einen guten Mix aus jungen Spielern und Spielern mit ein bisschen mehr Erfahrung.“

…über Ferdinand Feldhofer und SK Rapid Wien: „Ich glaube schon, dass ‚Ferdl‘ so weit ist, den Traditionsverein wieder in die Spur zu bringen und Rapid wieder zurückbringt auf die Siegerstraße. Wenn man klar weiß, wie man Spiele bestreiten will, weiß man viel schneller, was das Anforderungsprofil von Spielern und Trainern ist und man wird somit effizienter. Das trifft auf jeden Spitzenverein zu. Es würde Rapid guttun, ein klares Gesicht zu haben – wenn man als Zuschauer ins Stadion kommt und weiß, wofür die Marke ‚Rapid‘ steht. Nicht nur in Europa sondern auch in Amerika wird über Rapid gesprochen, deswegen wäre es eine tolle Sache, wenn Rapid wieder konkurrenzfähig ist. Ich würde mir wünschen, dass Rapid wieder diese Rapid ist von früher. Aber es ist wichtig, dass man nicht zurück sondern nach vorne schaut und mit den Menschen arbeitet, die die Power mitbringen, das auch umzusetzen.“

…über FC Red Bull Salzburg: „Man sieht in den letzten Wochen, dass nicht alles so von der Hand geht, wie in den Wochen zuvor. Die Mannschaft muss es sich ein Stück härter erarbeiten, am Ende als Sieger vom Platz zu gehen. Aber es zeichnet die Mannschaft eine unglaubliche Willenskraft aus und das kann ein kleiner Turbo sein für Mittwoch. Es ist vielmehr ein mentales Thema. Die Erwartungen werden größer. Es ist ein Prozess, wo junge Spieler auch durchgehen, wo man aber aus Salzburger Sicht sehr relaxed sein kann. Die Jungs haben einen Willen und Support vom Trainerteam, der die Jungen die nächsten speziellen Schritte gehen lässt.“

…über Karim Adeyemi: „Für so einen jungen Spieler ist es nicht einfach, wenn so viel auf einen einprasselt. Jetzt ist er deutscher Nationalspieler. In Deutschland hat man sich lange einen Stürmer herbeigesehnt und mit Karim Adeyemi hat man jetzt so einen jungen Burschen. Karim ist ausgestattet mit spezieller Qualität und Dynamik und wenn er seinem Instinkt freien Lauf lässt, bin ich überzeugt, dass er am Mittwoch auch einer großen Mannschaft aus Spanien richtige Probleme bereiten kann.“

Andreas Ivanschitz (ehemaliger Profi-Fußballer und Ausbildungsleiter bei First Vienna FC):
…über das vergangene Wiener Derby: „Es war fußballerisch kein Leckerbissen. Wieder ein weiteres Unentschieden, das beiden Mannschaften nicht wirklich hilft. Austria kann mit dem Unentschieden sicher besser leben als Rapid. Es war eher eine durchschnittliche Leistung. Das Niveau war nicht gut, aber Rapid hatte viele Torchancen und am Ende des Tages hätten sie das Spiel auch gewinnen können.“

…über Ferdinand Feldhofer und SK Rapid Wien: „Es ist unglücklich, so zu starten, aber ich schätze ihn sehr und habe ihn auch in den letzten Monaten das eine oder andere Mal gesehen. Er ist ein Fußballfachmann, du merkst ganz schnell, dass er eine Ahnung von Fußball und ein klare Vorstellung hat. Er muss bei Rapid definitiv viel aufbauen. Ich glaube aber, dass er einer ist, der viel mitanpacken kann und in den nächsten Wochen seine Handschrift hineinbringen kann.“

…über seine Tätigkeit als Ausbildungsleiter bei First Vienna FC: „Je mehr ich dieses Projekt bei Vienna kennenlernen durfte, habe ich gemerkt, das ist ein spannendes Projekt. Man hat ambitionierte Ziele und man kann viel in der Struktur mitgestalten. Man will ein Ausbildungsverein werden und nicht nur Burschen, sondern auch Mädchen eine gute Ausbildung geben. Deswegen bin ich bei der Vienna. Meine Aufgabe liegt darin, dem Nachwuchs Input zu geben und meine Erfahrung mitzubringen. Man will in den nächsten fünf Jahren in die Bundesliga zurück, aber du bist trotzdem im Hier und Jetzt. Du musst auch auf den Nachwuchs schauen und wenn du nachhaltig nach oben kommen willst, brauchst du den Nachwuchs. Deswegen macht es auch mir persönlich so viel Spaß.“

…über das kommende Champions-League-Spiel von Red Bull Salzburg gegen FC Sevilla: „Sevilla ist so eine routinierte Mannschaft, die kommen mit allem zurecht, sie können mit Druck umgehen und haben ein enorme Qualität – da kommt eine spanische Spitzenmannschaft nach Salzburg. Salzburg ist zwar eine junge Mannschaft, aber sie werden am Mittwoch wieder diesen Powerfußball zeigen und dann den zweiten Platz hoffentlich behalten.“

…über die Salzburger Akademie: „Man kann sich dort mit den Besten messen. Es findet jeder Jugendliche, den Weg zum Erwachsenenfußball – die Prozentzahl ist sehr hoch, dass sie professionelle Fußballer werden.“

…über Nicolas Seiwald: „Das sind solche Szenerien, die man sich als Verein wünscht. Sie schaffen es immer wieder, junge Spieler aus der Akademie in die Kampfmannschaft zu bringen. Die Jungs können dort eine Topausbildung genießen und im Idealfall schafft es der eine oder andere dann in den Kader und kann Champions League oder Nationalteam spielen. Das macht Red Bull hervorragend. Deswegen stehen sie da, wo sie jetzt sind.“

…über seine Zeit in der nordamerikanischen Profi-Liga, Major League Soccer (MLS) und die Qualität der Liga: „In der MLS kann es sehr schnell gehen, das du drei, vier Spieler verlierst, weil sie getauscht werden. Es ist extrem schwierig, Meister zu werden. Du hast die Regular Season und wenn du am Ende ganz oben stehst, bist du nicht Meister, dann geht’s in die Playoffs. Du musst dann auch ein Losglück haben und in den entscheidenden Momenten die Performance bringen. Es ist eine komplizierte Liga, aber sehr spannend und es gibt tolle Rahmenbedingungen. Mir hat es brutal viel Spaß gemacht, dort Fußball zu spielen weil es ein internationaler Mix auf hohem Niveau ist.“

…über das kommende Europa-League-Spiel SK Rapid Wien gegen KRC Genk: „Rapid hat sicher Möglichkeiten, einen Sieg zu holen. Sie werden sicher alles Mögliche mobilisieren, um ein kleines Wunder zu schaffen und international zu überwintern.“

Klaus Schmidt (Sky Analyse-Experte):
…über das kommende Champions-League-Spiel von Red Bull Salzburg gegen FC Sevilla: „Am Mittwoch ist ‚Do-Or-Die‘-Spiel und das hätte sich vorher niemand gedacht. Ich denke, der einzige Vorteil wird sein, wenn es kalt ist und schneit. Es ist ein Topspiel für die Jungs, wo keiner vor vier Monaten gedacht hat, dass sie dorthin kommen. Sie haben so viel gelernt in den paar Monaten und wenn sie am Mittwoch noch die Kirsche auf die Torte setzen könnten, wäre das unbezahlbar. Am Mittwoch sind alle sicher topfokussiert und am Mittwoch um elf (Uhr, Anm.) ist Salzburg weiter und auf darauf freue ich mich.“

…über das vergangene Wiener Derby: „Es hat nicht der Erste gegen den Zweiten gespielt. Es war der Sechste gegen den Siebten gestern und das hat das Spiel widergespiegelt. Mit den Erwartungshaltungen, die es in Wien gibt, kann das Niveau nicht schritthalten. Aufgrund der Situation – was in den letzten beiden Jahren in beiden Vereinen passiert ist – bekommt man jetzt die Rechnung präsentiert. Mit den vorderen Plätzen haben die beiden Mannschaften momentan nichts zu tun.“

…über SK Rapid Wien: „Man darf nicht vergessen, dass der Verein in den letzten beiden Jahren Zweiter war – zwei Mal ‚Best of the rest‘. Sie haben sicher eine schlechte Ausgangsposition, aber sie sind zwei Mal Zweiter geworden und der Verein hat eine unglaubliche Basis von den Fans und der Struktur her. Bei Rapid wird man aber auch noch viel rotieren und es wird noch viel passieren, bis das Ganze stabil ist.“

…über die Salzburger Akademie: „Salzburg fährt zweigleisig: Einerseits haben sie junge Spieler aus Österreich, wo sie den ersten Zugriff haben und die talentiertesten Spieler aus Österreich in die Akademie gehen. Wenn man sieht, was am Ende rauskommt, sind das zwei Spieler, Seiwald und Adamu. Das ist nicht viel, aber Red Bull spielt Champions League. Den großen ‚Benefit‘ haben sie aus den Transfers von Spielern aus Afrika.“

…über Mohamed Camara: „Er wird es sich in den nächsten Jahren aussuchen können: Ob Italien, Deutschland, England, dem werden sie die Tür eintreten. Er ist in den letzten Champions-League-Partien gereift. Er steigert seinen Preis. Das Projekt Salzburg funktioniert. Sie spielen auf einem Niveau, wo alle in Europa die Zunge schnalzen.“