Bach: „Dieses Olympische Feuer wird das Licht am Ende dieses Tunnels sein“

Was sich lange Zeit andeutete ist nun offiziell: Die olympischen Sommerspiele wurden auf das Jahr 2021 verschoben. Mehrere Persönlichkeiten des Sports hatten sich bereits über die Verschiebung geäußert, wir haben weitere Stimmen gesammelt.

Stimmen zur Olympia-Verschiebung

Thomas Bach (Präsident Internationales Olympischen Komitee): „Dieses Olympische Feuer wird das Licht am Ende dieses Tunnels sein. Es geht um den Schutz des menschlichen Lebens. Finanzen hatten jetzt keine Priorität. Den Zeitrahmen haben wir noch nicht diskutiert. Es kommen 11.000 Athleten aus 206 Ländern zusammen, die Fans, die Sponsoren, die Verbände und so weiter. Es gibt so viele Puzzlestücke. Das braucht Zeit.“

Witold Banka (Präsident der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA): „Die Entscheidung, Tokio 2020 aufgrund der Covid-19-Pandemie auf 2021 zu verschieben, ist sinnvoll und die richtige für Sportler und die breite Öffentlichkeit. Während wir uns weiterhin den Herausforderungen dieser Pandemie stellen, wird die Gesundheit der Sportler und aller am Sport Beteiligten weiterhin im Vordergrund stehen.“

Jakob Schubert (Klettern): „Natürlich hat man in den letzten Tagen schon mit der Entscheidung spekuliert, von dem her war es jetzt nicht so überraschend. Im Endeffekt denke ich schon, dass es die richtige Entscheidung ist. Vor allem kann man jetzt noch nicht davon ausgehen, dass der Virus bis in den August komplett bekämpft wurde und dann wäre noch das zusätzliche Risiko gewesen, dass sich Leute dort anstecken. Dadurch, dass es so frisch ist, habe ich noch nicht so viel darüber nachgedacht, aber natürlich geht das große Saisonziel verloren und es ist, glaube ich, jetzt wichtig für jeden Sportler, dass man sich sehr schnell ein anderes großes Ziel setzt.“

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Robert Michlmayr (Sportdirektor ÖTRV/Österreichischer Triathlon-Verband): „Grundsätzlich ist es die richtige Entscheidung. Es nimmt den Sportlern den Stress, den sie haben, da sie jetzt nur reduziert trainieren können. Jetzt ist einmal Klarheit und jetzt geht es darum, das die Krise vorbei ist und der normale Trainingsalltag wieder beginnt – mit freiem Kopf.“

Hans Friedinger (ÖTTV-Präsident): „Es ist schlimmstens und eine ganz bittere und dramatische Geschichte, was uns da gerade weltweit widerfährt. Da sieht man, wo es lang gehen kann. Deshalb war die Olympia-Verschiebung aus unserer Sichtweise notgedrungen das einzig Richtige. Immerhin ist die Entscheidung jetzt wenigstens relativ schnell getroffen worden. Das ist doch zum Teil auf den Druck von größeren Nationen zurückzuführen. Es war eine dramatische, aber richtige Entscheidung, deswegen gehen wir da ganz d’accord.“

Walter Albinger (Paralympics-Sieger 2012 und Silber 2016/Handbike): „Die Absage ist sehr schade, aber jetzt gibt es Wichtigeres, nämlich die Pandemie unter Kontrolle zu bringen. Ich bin 50 Jahre alt, ich hoffe, dass ich nächstes Jahr vielleicht nochmals die Chance bekomme. Für heuer werde ich mir andere Ziele setzen.“

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Eliud Kipchoge (kenianischer Marathon-Olympiasieger und -Weltrekordhalter): „Alles in allem eine sehr weise Entscheidung, die Olympischen Spiele bis 2021 zu verschieben. Ich freue mich darauf, nächstes Jahr nach Japan zurückzukommen und meinen Olympia-Titel zu verteidigen. Ich freue mich, Zeuge einer wunderbaren Veranstaltung zu werden. Ich wünsche allen gute Gesundheit in dieser herausfordernden Zeit.“

Robert Harting (deutscher Diskus-Olympiasieger): „Alles andere als sich der Weltgesundheit zu stellen und den Austragungszeitraum respektvoll anzupassen, würde das IOC zum Straftäter machen. Denn die Vereinten Nationen haben Gesundheit zu einem Menschenrecht erklärt. Dass ein Virus zur Olympia-Verschiebung führt, ist Wahnsinn. Es wird auch extreme Verschiebungen in der Wirtschaft geben, auch für die Athleten. Das wird auch zu Verschiebungen der Leistungsfähigkeit führen.“

(APA)

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