5:0 gegen den HSV: FC Bayern startet standesgemäß

Erst ging es ein bisschen zäh, dann wurde es doch noch das fast obligatorische Schützenfest: Bayern München hat seine Mission „Fantastische Vier“ mit einem standesgemäßen 5:0 (1:0) gegen den Hamburger SV begonnen.

Die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola, die mit der vierten deutschen Meisterschaft hintereinander Geschichte schreiben will, verdankte den am Ende ungefährdeten „Dreier“ zum Auftakt der 53. Bundesliga-Saison einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit. Medhi Benatia (27.), Robert Lewandowski (53.), Thomas Müller (69., 73.) und Douglas Costa (87.) trafen für die Münchner gegen den offensiv harmlosen HSV.

75.000 Zuschauer in der ausverkauften Allianz Arena, darunter DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und Bundestrainer Joachim Löw, sahen eine gute Partie, in der die Bayern ihre Klasse zumindest andeuteten. Allzu viele Glanzlichter setzte der haushohe Titelfavorit aber (noch) nicht.

Mit 31:3 Toren hatte der FC Bayern seine letzten fünf Heimspiele gegen den HSV gewonnen, doch dieses Mal dauerte es ungewöhnlich lange, bis der Rekordmeister gegen den Bundesliga-Dino ins Rollen kam. Bezeichnend für das in der ersten Hälfte oft unstrukturierte Spiel der Bayern, dem beim 1:0 ein Freistoß vorausging. Benatia nutzte Xabi Alonsos Flanke per Kopf.

Auf den Tag genau 50 Jahre zuvor hatten die Bayern ihr erstes Spiel in der Bundesliga bestritten – und gegen den Lokalrivalen TSV 1860 verloren (0:1). Seitdem gewannen sie 24 ihrer 25 Meisterschaften. In dieser, ihrer 51. Saison im Oberhaus, wollen die Münchner als erster Klub viermal nacheinander den Titel holen. Um die Konkurrenz mit Pokalsieger VfL Wolfsburg an der Spitze abzuwehren, muss der FC Bayern aber dauerhaft so spielen wie nach dem Seitenwechsel.

Erst da trumpften die teuren Zugänge Arturo Vidal (37 Millionen Euro) sowie Douglas Costa (30 Mio.), die wie Arjen Robben in der Startformation standen, verstärkt auf. Costa sorgte mit seiner Flanke per Außenrist vor dem 3:0 für einen der Höhepunkte. Kapitän Philipp Lahm, der zunächst auf seiner früheren Stammposition rechts hinten agierte, wirkte mitunter fahrig.

Dennoch bestimmten die Bayern das Geschehen, kamen aber zunächst seltener als gewohnt zum Abschluss. Das lag auch an der lange guten Organisation der HSV-Defensive, die erst in den letzten 25 Minuten zerbrach. Bis dahin stand Hamburg tief und kompakt, die Vierer-Abwehrkette wurde von weiteren fünf Mann beschirmt. Die Münchner waren zu statisch – und mitunter anfällig.

Nach der Führung wurden sie aber zunehmend sicherer. Bundestrainer Löw urteilte zur Pause in der ARD: „Sieht nicht so aus, als könne der HSV die Bayern in Verlegenheit bringen. Der FC Bayern wird gewinnen.“

Nach dem Seitenwechsel hatte Hamburg zunächst Glück, dass der bereits verwarnte Neuzugang Emir Spahic nach hartem Einsteigen gegen Lewandowski weiter mitmachen durfte (49.). Der polnische Bayern-Stürmer antwortete mit dem vorentscheidenden 2:0, dem eine verunglückte Abwehr von Hamburgs Matthias Ostrzolek vorausging. Damit war der Bann gebrochen.

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