Fredy Bickel: „Joelinton hat in der Vorbereitung die Netze fast kaputt geschossen“

  • Goran Djuricin: „Die erste Halbzeit ist nicht zu entschuldigen“
  • Ernst Baumeister: „Meine Mannschaft hat den Sieg durch die kämpferische Leistung verdient“
  • Marco Hausjell: „Wir sind eine super junge Truppe“
  • Mario Pavelic: „Ich kann mich nur bei der Mannschaft entschuldigen“
  • Josef Hickersberger: „Da fehlt Goran Djuricin vielleicht doch noch ein bisschen Erfahrung im Umgang mit den Medien“
  • Michael Konsel: „Rapid hat in der zweiten Hälfte viele Chancen herausgespielt und stümperhaft vergeben“

 

Die Admira besiegt Rapid mit 2:1. Die Stimmen zur Partie bei Sky Sport Austria HD.

 

FC Flyeralarm Admira – SK Rapid Wien, 2:1 (0:0)

Schiedsrichter: Andreas Heiß

 

Ernst Baumeister (Trainer Admira):

…nach dem Spiel: „Es ist eine unglaubliche Geschichte, ich muss den Jungs ein Kompliment machen, wie sie als Mannschaft aufgetreten ist. In dieser Formation hat sie noch nie gespielt. So ist Fußball, es war nicht unverdient – Rapid hat in der ersten Halbzeit zu wenig gemacht, wir mit zwei Halbchancen das Spiel kontrolliert. In der zweiten Hälfte war es ein offenes Spiel, Rapid hatte ein, zwei Sitzer und wir haben eine Chance gut genützt und das zweite Tor hat sich Rapid selbst gemacht. Morgen fragt keiner mehr, wie wir das 2:1 gemacht haben. Man hat gemerkt, dass einige ab der 60. Minute zurückgefallen sind, das ist klar, es ist ein anderes Tempo als in der Regionalliga. Meine Mannschaft hat gut dagegen gehalten und durch die kämpferische Leistung den Sieg verdient. Hausjell hat großes Talent, sein Tor ist kein Zufall – im Training macht er es sehr oft. Gestern hat Hausjell im Training vier von fünf so gemacht. Heute haben wir wieder drei Punkte gegen den Abstieg gemacht. Wir schauen nicht auf die Tabelle.“

 

Goran Djuricin (Trainer SK Rapid):

…nach dem Spiel: „Die erste Halbzeit ist nicht zu entschuldigen, wir waren zu zaghaft, haben keine Tiefe gesucht. So zurückhaltend habe ich meine Mannschaft schon länger nicht gesehen. Die zweite Hälfte war gut bis sehr gut. Mit fünf hundertprozentigen Chancen, mehr kannst du wahrscheinlich eh nicht herausspielen. Anstatt, dass wir das 2:1 schießen, kriegen wir noch ein Eigentor. So stehst du wieder mit leeren Händen da. Chaotisch. Vielleicht hat der eine oder andere, der neu gespielt hat, etwas gebraucht. Hier im Stadion der Admira spielen wir nicht am liebsten, das sind aber alles nur Ausreden. Die Leistung in der ersten Hälfte geht gar nicht. In der zweiten haben wir alles reingehaut. Ich weiß nicht, warum die Mannschaft in der ersten Halbzeit so zaghaft war und in der zweiten Halbzeit musst du gewinnen.“

…vor dem Spiel über die Rapid-Fans: „Ich kann nicht pauschal sagen, dass die Fans nicht in Ordnung sind, das wäre sehr unseriös von mir.“

 

Mario Pavelic (Eigentorschütze SK Rapid):

 

…nach dem Spiel: „Ich kann mich nur bei der Mannschaft entschuldigen, ich wollte den Ball klären, dass er so reingeht ist ein Wahnsinn. Es war einfach unglücklich. Die erste Halbzeit war nicht so gut, die zweite haben wir super gespielt, genug Chancen erarbeitet, um gewinnen zu können. In der ersten Hälfte waren es von uns viel zu leichte Fehler im Spielaufbau. Wir Spieler konzentrieren uns nur auf das Spiel. Wir hätten das Spiel gewinnen und an Sturm rankommen können. Wir sind selber schuld.“

 

Marco Hausjell (Torschütze Admira):

 

…nach dem Spiel: „Es ist ein wunderschönes Gefühl, ich kann es noch nicht glauben. Ich muss mich beim Trainer für das Vertrauen bedanken. Es ist ein besonderer Abend für mich, er wird für immer in meinen Erinnerungen bleiben. Ich habe schon in der U18 und bei den Amateuren immer wieder getroffen. Wir sind eine super junge Truppe – jeder gibt für jeden Vollgas, jeder hilft dem anderen, jeder motiviert dich und spricht mit dir. Wir wollen in den nächsten Runden den Europa-League-Platz verteidigen.“

Fredy Bickel (Geschäftsführer Sport SK Rapid):

…nach dem Spiel: „Wir konnten in den Spielen die Vorbereitung nie umsetzen. Joelinton hat in der Vorbereitung die Netze fast kaputt geschossen, aus allen Positionen getroffen. Wenn du die erste Halbzeit siehst, dann darfst du dich nicht beklagen, wenn du nicht gewinnst. Ich glaube nicht, dass es am Willen gelegen hat. Die Spieler sind vielleicht zu sehr fokussiert und vergessen auf das Fußballspielen. In der zweiten Halbzeit war die Reaktion gut, die Niederlage war aber dann die Strafe für die erste Hälfte. In der ersten Hälfte hatten wir vielleicht zu viel Respekt vor einem schlechten Resultat, alle waren wie gehemmt, jeder wollte keinen Fehler machen. Das wurde in der Halbzeit abgelegt, aber dann gibt es das einfach nicht, wie du so ein Spiel verlieren kannst. Es war keine einfache Woche, aber das als Entschuldigung zu nehmen, wäre falsch.“

…über eine mögliche Vertragsverlängerung mit Trainer Goran Djuricin: „Im Moment mache ich mir darüber keine Gedanken. Nächste Woche gibt es eine Präsidiumssitzung, da wird darüber sicher auch gesprochen.“

…über ein Spruchband der Rapid-Fans: „Wir haben heute jetzt endlich mal nichts zu diskutieren, was die Fans ansonsten betrifft. Ich glaube, man würde gut daran tun, es einfach mal so zu belassen. Wir sind dankbar, dass heute sonst nichts weiter geschehen ist, dass wir die Unterstützung hatten. Ich glaube, wir müssen nicht wieder eine Diskussion anfangen, das tut uns allen nicht gut.“

 

Josef Hickersberger (Mitglied im Beirat der SK Rapid GmbH) in einem Sky-Beitrag:

…über die Beweggründe seine neue Funktion bei Rapid anzutreten: „Das (die Fanausschreitungen beim Derby, Anm.) war keine Motivation, im Gegenteil, das wäre ein Grund gewesen abzusagen.“

…über die Aussagen von Rapid-Trainer Goran Djuricin bei Sky nach den Derby-Ausschreitungen: „Die Aussage fand ich unpassend, aber ich konstatiere dem Trainer, dass es sehr schwierig ist nach dem Spiel, in der Emotion nach einem Derby, die richtigen Worte zu finden. Da fehlt ihm vielleicht doch noch ein bisschen Erfahrung im Umgang mit den Medien.“

 

Michael Konsel (Sky Experte):

…über Goran Djuricin: „Er ist ein junger Trainer und noch in einem Lernprozess.“

…über das Spiel: „In der ersten Halbzeit war Rapid nicht vorhanden, dann haben sie die richtige Reaktion gezeigt und sich klar verbessert. Rapid hat in der zweiten Hälfte viele Chancen herausgespielt und stümperhaft vergeben. Die Admira hat mit Glück gewonnen. Der Siegestreffer war ein reiner Zufall. Das 1:0 der Admira muss Rapid anders verteidigen, es waren alle in der Mitte, dann kommt der Ball zum freistehenden Hausjell, der wie ein alter Routinier abschließt. In der zweiten Halbzeit war die Leistung von Philipp Schobesberger wirklich sehr, sehr gut und er hat sich mit dem herrlichen Tor belohnt. Technisch enorm schön. Da hat man gedacht, Rapid wird es noch packen. Sie haben sehr viele hundertprozentige Chancen vorgefunden, die zu vergeben ist nicht einfach. Für Rapid ist es Schade, dass sie nicht nachsetzen und Sturm unter Druck setzen können.“