MONTE-CARLO, MONACO - MAY 25: Pole position qualifier Lewis Hamilton of Great Britain and Mercedes GP celebrates in parc ferme during qualifying for the F1 Grand Prix of Monaco at Circuit de Monaco on May 25, 2019 in Monte-Carlo, Monaco. (Photo by Charles Coates/Getty Images)

Hamilton bedankt sich bei Lauda mit Monaco-Pole

via Sky Sport Austria

Im ersten Formel-1-Qualifying nach dem Tod von Niki Lauda ist Lewis Hamilton auf die Pole Position zurückgekehrt. Der 34-jährige Brite war am Samstag in Monaco 0,086 Sekunden schneller als sein Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas. „Niki hat mein Leben verändert. Ohne ihn wäre ich heute vielleicht nur Weltmeister und nicht fünffacher Champion“, sagte Hamilton nach seinem 85. ersten Startplatz.

 

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„Das ist es, was ich meine!“, jubelte Hamilton überschwänglich, als er nach seiner Rekordrunde von 1:10,166 Minuten aus dem Auto ausgestiegen war. „Niki hätte gewollt, dass wir rausgehen und fahren“, meinte der Engländer. „Niki we miss you“, so die Botschaft auf dem rot lackierten Halo-Schirm bei Mercedes. Beim Team aus Brackley war Lauda ab dem Herbst 2012 Aufsichtsratsvorsitzender gewesen.

Will er am Sonntag (Start 15.10 Uhr/live bei Sky) seinen dritten Monaco-Sieg nach 2008 und 2016 einfahren, muss Hamilton in erster Linie wieder mit seinem Stallrivalen Bottas fertig werden. Der Finne war nach seiner nicht optimalen letzten Runde „enttäuscht“, nachdem er zuletzt dreimal in Serie von der Pole Position gestartet war.

Wolff: „Wollen es ganz besonders machen“

Zufrieden gab sich indes Mercedes-Teamchef Toto Wolff. „An dem Wochenende wollen wir es ganz besonders machen“, meinte der Wiener, der Mercedes zusammen mit Lauda zum alles dominierenden Rennstall geformt hat. „Wir sind natürlich auf einer tollen Reise im Moment mit Mercedes“, sagte er im ORF-Fernsehinterview. Die soll ganz im Sinn von Lauda mit einem weiteren Doppelsieg weitergehen.

Als Dritter hielt Red-Bull-Hoffnung Max Verstappen Ferrari-Pilot Sebastian Vettel in Schach. Der Franzose Pierre Gasly landete im zweiten Red Bull auf dem fünften Platz. Eine Blamage leistete sich Ferrari bei Lokalmatador Charles Leclerc. Der Monegasse, der am Vormittag noch die schnellste Zeit im letzten Training gefahren war, kam auf den 16. Platz, weil die Ferrari-Crew im ersten Quali-Abschnitt verabsäumte, ihn noch einmal auf die Strecke zu schicken.

Verpatzter Einstand für Leclerc

Nachdem Vettel heftig die Leitschienen berührt hatte, arbeiteten die Ferrari-Mechaniker mit Hochdruck daran, das Auto des Deutschen wieder flott zu bekommen. Das gelang auch, auf der anderen Seite der Box blieb Leclerc im wahrsten Sinne des Wortes über und wurde von Vettel aus den besten 15 geboxt. „Ich weiß nicht, was passiert ist“, wunderte sich Leclerc in der ersten Reaktion. „Wir hätten noch genüg Zeit gehabt.“

Vettel fand es im Anschluss „unfair“, das Team zu kritisieren. Er gab aber zu, dass die Scuderia derzeit einige ungelöste Probleme mit sich schleppt. „Wir tun uns da im Moment schwer. Wir fallen manchmal rein und dann wieder raus aus dem Fenster“, verwies der 31-Jährige auf das Dauerthema Reifen. „Wir probieren viele Sachen“, es liege aber auch daran, „dass das Produkt sehr, sehr schwer zu verstehen ist“. Im letzten Training war der Deutsche in einem Reifenstapel gelandet, danach waren seine Mechaniker das erste Mal an diesem Tag gefordert.

Chancen für Verfolger

In Monaco sind die Siegchancen für andere Teams als Mercedes aufgrund der Streckencharakteristik größer als bei jedem anderen Grand Prix. Im Vorjahr waren Pole Position und Sieg an Red Bulls Australier Daniel Ricciardo gegangen, der mittlerweile für Renault fährt und am Samstag Siebenter war. In dieser Saison scheinen die „Silberpfeile“ die kleinen Schwächen in langsamen Kurven aber ausgemerzt zu haben, so dass sie auch hier zu favorisieren sind.

Der Monaco-Grand-Prix wird dieses Jahr vom Tod des dreimaligen Weltmeisters Lauda überlagert. Im Gedenken an den Österreicher, der am Montagabend in Zürich im 71. Lebensjahr verstorben war, wird es vor dem Start eine Schweigeminute geben. Alle 20 Fahrer sowie Offizielle und lokale Würdenträger würden eine rote Kappe in den Händen halten, teilte die Formel 1 im Vorfeld mit. Auch viele Fahrer anderer Teams sind seit den Freien Trainings mit speziellen Widmungen auf den Autos oder ihren Helmen unterwegs.

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Beitragsbild: Getty Images

(APA)