Murg über sein Highlight in Grün-Weiß: „Da habe ich jetzt noch Gänsehaut“

Thomas Murg ist in den letzten Jahren beim SK Rapid Wien zu einem absoluten Stammspieler gereift. Obwohl der Mittelfeldspieler erst 25 Jahre alt ist, ist er schon eine gefühlte Ewigkeit bei den Hütteldorfern. Seit Jänner 2016, als er für kolportierte 700.000 Euro von der SV Ried in den Westen Wiens wechselte, hat der Offensivspieler 155 Pflichtspiele absolviert. Seine beachtliche Ausbeute sind 33 Treffer und 37 Assists.

Am Mittwochabend ist der gebürtige Steirer unserem Reporter Michael Ganhör auf Instagram LIVE Frage und Antwort gestanden. Dabei sprach der Ex-Austrianer über seine bisherige Karriere, seinen Reifeprozess, die aktuelle Situation und seine Ziele für die Zukunft.

Hier geht es zum ersten Teil des Interviews: Über die aktuelle Situation mit den Heimtrainings, seine bisherige Karriere, sein Aus bei der Wiener Austria und seinen Reifeprozess

Hier beginnt Teil 2 des Interviews

Nach seinem Wechsel nach Hütteldorf bekam der ehemalige Nachwuchsspieler des ATUS Bärnbach die Größe des Klubs zu spüren. „Rapid ist schon noch einmal eine eigene Nummer. Da gibt es noch mehr Medientermine und andere Sachen zu erledigen, als bei der Austria.“ 

Auch an den Druck, der bei Rapid herrscht, musste er sich erst gewöhnen: „Wenn man gewinnt und man selbst nicht gut gespielt hat, dann wird trotzdem nur über die schlechte Leistung geredet. Wenn man gut gespielt hat und 0:1 verliert, dann ist es auch jedem egal. Dann heißt es nur: ihr habt verloren.“

„Da habe ich jetzt noch Gänsehaut“

Eine Niederlage ist ihm besonders in Erinnerung geblieben. Die knappe 1:2-Niederlage im Cup gegen Red Bull Salzburg im Herbst 2019 beschreibt er sogar als „Highlight“. Und das obwohl er bei diesem Spiel verletzungsbedingt gar nicht mitwirken konnte. Rapid kämpfte sich trotz doppelter Unterzahl bis in die Verlängerung und beinahe hätte es für ein Elfmeterschießen gereicht.

„Da bin ich auf der Tribüne gesessen. Diese Energie, die da im Stadion gespürt habe, war unfassbar. Auch wie die Mannschaft danach von den Fans gefeiert wurde. Da habe ich jetzt noch Gänsehaut. Das war ein unvergesslicher Moment.“

Vor allem in der Verlängerung, sei die Unterstützung unglaublich gewesen: „Man hat das Gefühl gehabt, dass die Fans die Spieler da wirklich tragen. Vielleicht habe ich es auch deswegen so intenisv wahrgenommen, weil ich auf der Tribüne gesessen bin. Aber da war dieser „Rapid-Geist“, von dem gesprochen wird, richtig zu spüren.“

„Bin kein Fan von Geisterspielen, aber…“

Aktuell ist an Fußballspiele im Allgemeinen nicht zu denken und bis im Allianz Stadion wieder so eine Stimmung herrschen wird, wird es vermutlich noch Monate dauern. Denn selbst, wenn es in naher Zukunft weitergehen sollte, wird es nur mit Spielen ohne Zuschauer möglich sein. Murg ist kein Freund von „Geisterspielen“, „aber in so einem Fall, geht es nicht anders und ich glaube, dass das auch die Fans verstehen würden.“

Er hat bisher als Zuseher aber nur negative Erfahrungen damit gemacht: „Ich habe mir jetzt zwei Spiele angeschaut im Fernsehen, eines war Juventus gegen Inter, und es hat einfach keinen Spaß gemacht.“

Zuletzt wurde sogar über einen kompletten Abbruch der Saison spekuliert und mögliche Szenarien durchgespielt. Dabei geht es auch um die Frage, wer in der nächsten Saison europäisch dabei ist. Bei den Vereinen dürfte in diesem Fall keine Einigkeit herrschen. Für Murg wäre die fairste Lösung, die aktuelle Tabelle zu werten: „Es hat jeder gegen jeden zwei Mal gespielt. Also viel fairer geht es eh nicht. Sicherlich ist es bitter, für einige Vereine, aber es wird immer jemanden treffen, der es nicht fair findet.“

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„Wir werden auf einen gewissen Teil verzichten“

Auch die wirtschaftlichen Folgen für die Klubs waren in den letzten Tagen großes Thema (auch bei uns im VIDEO-Podcast mit den Klubverantwortlichen von Salzburg, Sturm, Austria und Altach). Bei vielen Vereinen wurde bereits auf das „Corona-Kurzarbeitsmodell“ umgestellt.

„Für uns ist das alle klar. Wir werden uns da einigen und es wird auch die ganze Mannschaft auf einen gewissen Teil des Gehalts verzichten“, kündigten Murg, sowie auch Kapitän Stefan Schwab im Exklusivinterview bei Sky Sport Austria an. Mittlerweile haben es die Hütteldorfer mittels Pressemitteilung bereits bestätigt.

Über seine persönliche Zukunft macht sich der Ex-Austrianer momentan keine großen Gedanken: „Ich bin sehr, sehr glücklich bei Rapid. Aber ich habe ich auch immer gesagt, dass ich, wenn es es ein Angebot geben sollte, es mir anhören würde“, erkärt Murg, um aber sofort anzufügen: „Da müsste für mich aber das komplette Gesamtpaket stimmen, und wenn das nicht der Fall sein sollte, werde ich Rapid auch nicht verlassen. Weil ich weiß, was ich an Rapid habe.“

Hier geht es zum ersten Teil des Interviews: Über die aktuelle Situation mit den Heimtrainings, seine bisherige Karriere, sein Aus bei der Wiener Austria und seinen Reifeprozess

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Bild: GEPA