Nordirland vor Nations-League-Spiel gegen Österreich im Hoch

Österreichs kommende Nations-League-Gegner gehen mit unterschiedlicher Gefühlslage in die nächsten Aufgaben. Während sich Rumänien am Donnerstag als Co-Gastgeber auf Island aus dem Rennen um die vier noch zu vergebenden EM-Tickets verabschiedete, darf Nordirland noch hoffen. Die „Green and White Army“ setzte sich bei Bosnien-Herzegowina in der ersten Elfer-Entscheidung der Verbandsgeschichte durch und darf das Play-off-Finale nun zu Hause bestreiten.

Am 12. November sind die Slowaken Gegner im Windsor Park. Diese verhinderten ein rein irisches Endspiel um einen EM-Startplatz ebenfalls im Elferkrimi. Der Sieger wird zur pan-europäischen Endrunde fahren, wobei die Nordiren mit ihrer Mannschaft mit wenig prominenten Namen bereits beim Kontinentalturnier 2016 dabei waren. In der Nations League halten sie nach zwei Runden bei nur einem Zähler, zuletzt setzte es daheim ein 1:5 gegen Norwegen. Österreich ist am Sonntag (20.45 Uhr) in Belfast zu Gast. Auf Rumänien trifft die ÖFB-Auswahl am Mittwoch in Ploiesti.

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Am Donnerstag war bei den Nordiren alles eitel Wonne. Freuen durfte sich an einem nasskalten Abend in Sarajevo vor allem Teamchef Ian Baraclough. Mit Niall McGinn setzte er auf einen Spieler, der erstmals seit über einem Jahr in der Startelf stand. Dem Aberdeen-Profi gelang dann prompt der Ausgleich zum 1:1, nachdem die Bosnier durch Rade Krunic schon in der ersten Viertelstunde vorgelegt hatten. Bei einem Lattentreffer von Bosniens Spielmacher Miralem Pjanic hatten die Nordiren dann Glück. Sie verteidigten den Spielstand, ehe Baraclough in der 121. Minute noch einmal taktierte und mit Liam Boyce und Conor Washington zwei Elferschützen einwechselte. Das Duo verwertete in der Entscheidung dann sicher.

„Wir hatten einen Plan, der funktioniert hat“, sagte Baraclough nach der Partie. Dabei musste die Bank der Nordiren sogar zittern. „Wir wollten unbedingt, dass der Ball ins Out geht, damit wir die beiden auf den Platz bekommen“, berichtete der Teamchef über das Finish der Verlängerung. Bedanken durfte sich seine Elf auch bei Torhüter Bailey Peacock-Farrell. Der Burnley-Profi zeigte zunächst einige Paraden und entschärfte dann auch einen Elfer. Der Bosnier Edin Visca schoss außerdem an die Latte. Bei den Nordiren verfehlte nur George Saville das Gehäuse.

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„Wir haben einfach gesagt, wir gehen raus und geben alles, war wir haben. Wir sind im Spiel geblieben und haben allen Problemen getrotzt“, umriss Kapitän Steven Davis das bereits bewährte Motto der Nordiren. Der 35-Jährige von den Glasgow Rangers sicherte sich am Donnerstag einen Eintrag in die nordirische Verbandsgeschichte. Mit nun 120 Länderspielen übertraf er den bisherigen Rekordinternationalen Pat Jennings.

Wie Davis mit Blick auf die Chance auf die EM-Teilnahme anmerkte, hänge nun „eine riesige Karotte vor uns“. Erstmals seit 62 Jahren könnten sich alle vier Teams von Großbritannien für ein Großturnier qualifizieren. Wales und England sind bereits fix dabei, neben Nordirland steht auch Schottland im Play-off-Finale. Nach dem ebenfalls erst im Elfmeterschießen eingefahrenen Heimsieg über Israel gastieren die Schotten im Entscheidungsspiel in Serbien. Zuletzt waren England, Wales, Nordirland und Schottland bei der WM 1958 in Schweden allesamt dabei.

(APA)

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