Der dreifache deutsche Schwimm-Olympiasieger Michael Groß hat in einer persönlichen Botschaft an IOC-Präsident Thomas Bach eindringlich für eine Verschiebung der Sommerspiele in Tokio plädiert.
Der 55-Jährige plädierte dafür mit einem Facebook-Posting. „Lieber Thomas, wir beide haben zusammen den Olympia-Boykott 1980 erlitten“, schrieb Groß. „Für viele Athleten unser Mannschaftskollegen war der Traum von Olympia damals geplatzt – endgültig. Diesmal geht es darum, dass Du den Traum von Olympia für viele Athleten retten kannst – durch das Verschieben der Spiele auf 2021 oder 2022. JETZT 2020 wäre eine Durchführung unfair!“
Der Goldmedaillengewinner in Kraul und Delfin der Spiele in Los Angeles 1984 und Seoul 1988 merkte zudem an: „Viele Athleten können nicht oder schlecht trainieren, Qualifikationen können in vielen Sportarten nicht stattfinden, das globale Anti-Doping-System steht still, usw. … Das schafft unfaire Bedingungen. JETZT die Spiele zu verschieben würde ALLEN den Druck nehmen. Jetzt ist anderes wichtiger als Olympia. Überlege es Dir nochmal …“.
Leichtathletik-Weltverbandspräsident Sebastian Coe rechnet damit, dass die Entscheidung über eine Olympia-Durchführung schon in den nächsten Tagen oder in wenigen Wochen kommen könnte. „Wie ich schon vergangene Woche gesagt habe, sollten wir die Spiele nicht um jeden Preis haben“, sagte der Brite. „Sicher nicht auf Kosten der Sicherheit der Athleten.“
(APA)
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