„Partie auf Augenhöhe“ – Salzburg vor richtungsweisendem Duell gegen Dinamo Zagreb

Mit viel Selbstvertrauen und erstmals in der laufenden Champions-League-Saison als Favorit geht Salzburg am Mittwoch (ab 18:00 Uhr live auf Sky Sport Austria 2 – mit dem SkyX-Traumpass kannst du das Spiel streamen) ins Heimduell mit Dinamo Zagreb. Nach den Unentschieden gegen Milan und bei Chelsea könnte man im Doppel gegen die Kroaten diese und kommende Woche auswärts den Grundstein für den neuerlichen Achtelfinaleinzug legen: „Machen wir uns nichts vor: Diese zwei Spiele werden mitentscheidend sein“, meinte Coach Matthias Jaissle.

Mit einem Heimsieg vor ausverkauftem Haus (28.864) würde man – einen „Dreier“ von Chelsea gegen Milan vorausgesetzt – das Spiel in Zagreb am Dienstag kommender Woche auf jeden Fall auf Platz eins liegend in Angriff nehmen und könnte in Kroatiens Hauptstadt sogar nachlegen. Das Heimspiel gegen Chelsea (25. Oktober) und der Abschluss in Mailand (2. November) ließen dann an Dramatik nichts zu wünschen übrig.

Salzburg, dessen Generalprobe mit dem 1:1 beim LASK nicht ganz nach Plan verlief, gilt bei den Buchmachern als recht klarer Favorit. Darauf wollte sich Jaissle nicht einlassen. „Das ist eine Partie auf Augenhöhe, ohne klare Favoritenrollen“, betonte der Deutsche, dessen CL-Bilanz mit den „Bullen“ mit 3 Siegen, 4 Remis und 3 Niederlagen ausgeglichen ist.

„Wird sicher ein Spiel auf Messers Schneide“

„Dinamo ist eine unglaublich gute Mannschaft, die auch über die nötige Erfahrung verfügt. Es wird sicher ein Spiel auf Messers Schneide“, so Jaissle. Mit dem 1:0-Auftaktheimsieg über Chelsea ließ Dinamo jedenfalls schon zum Start der Gruppenphase aufhorchen, auch wenn Kroatiens Rekordmeister die folgende Partie bei Milan 1:3 verlor.

Die Stars der Kroaten mögen „für unser Scouting wohl ein bisschen zu alt“ sein, wie Jaissle scherzte, der Respekt vor Stürmern wie Bruno Petkovic und Mislav Orsic war aber dennoch deutlich zu hören. „Das sind die zwei Besten, auf die müssen wir extrem aufpassen“, stellte Offensivmann Luka Sucic klar. Der gebürtige Linzer mit kroatischen Wurzeln absolvierte bereits drei A-Partien für die „Vatreni“, die Partie ist für ihn auch aus dieser Perspektive „natürlich etwas Besonderes. Ich kenne sehr viele Spieler vom Nationalteam“, wie der 22-Jährige sagte. Der Vorteil: „In meiner Familie gibt es keinen Dinamo-Zagreb-Fan.“

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Ein anderer in Österreich geborener Kicker ist für Dinamo im Einsatz. Robert Ljubicic, in der Vorsaison bei Rapid noch im zentralen Mittelfeld unterwegs, kommt unter Zagreb-Coach Ante Cacic meist links außen in der Vierer- oder Fünferkette zum Einsatz und wird wohl auch in Salzburg wieder dort auflaufen. Der Bruder von Köln-Legionär Dejan kommt im Gegensatz zu Sucic freilich auch für Österreichs Nationalteam noch in Frage. Mit Emir Dilaver ist ein weiterer Österreicher bei Dinamo unter Vertrag, der 31-jährige Ex-Austrianer erhält aber nur noch überschaubare Einsatzminuten.

Cacic fasste die Ausgangslage mit den Worten „wir sind in keiner Partie Favorit, aber sicher auch nicht unbedingt Außenseiter“ zusammen. Ihm bereitet nicht zuletzt eine gewisse Defensivschwäche Sorgen. „Ja, wir erzielen viele Tore, aber die Anzahl an Gegentoren tut mir ein bisschen weh“, erklärte der 69-Jährige ehemalige Teamchef Kroatiens. „Wir bekommen fast in jedem Spiel ein Gegentor. Das sollte uns nicht passieren, wenn wir in Europa etwas erreichen wollen.“

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Die Coaches der beiden Serienmeister (9 bei Salzburg, 5 bei Dinamo) nehmen das Aufeinandertreffen mit fast kompletten Kadern in Angriff. Jaissle wird aufgrund des Ausfalls von Stürmer Fernando wohl einmal mehr auf Benjamin Sesko setzen, hinter den Spitzen dürfte anstelle von Dijon Kameri (Schulter) Sucic wirbeln. Bei den Gästen fehlt lediglich der schon länger verletzte Innenverteidiger Bosko Sutalo.

Der 69-Jährige sieht den Druck bei den Salzburgern, warnte aber auch: „Sie agieren mit extrem viel Energie und spielen in der Defensive wie in der Offensive mit 100 Prozent Pressing. Doch wir haben gute, erfahrene Spieler, um dem standzuhalten.“

Auch bei Ljubicic ist der Respekt vor den „Bullen“ groß. „Die Salzburger werden sehr offensiv agieren, hoch stehen und pressen. Sie machen enormen Druck, da müssen wir extrem auf der Hut sein“, erklärte der Ex-Rapidler, der sich nach eigenen Angaben sehr auf ein „volles Stadion mit vielen Dinamo-Fans“ freut.

(APA)

Artikelbild: GEPA