Weimann: „Sicher würde man gerne fürs Nationalteam spielen, aber…“

Andreas Weimann ist aktuell mit einem Kreuzbandriss außer Gefecht. Im zweiten Teil des Interviews spricht der Bristol City-Legionär über seine geschwundene „Hoffnung“ auf eine Rückkehr ins ÖFB-Team und seine aktuelle Situation in England. Teil 1 über die Verletzung, die geplante Operation und seine Qualitäten als „Dauerbrenner“ in der englischen Championship gibt es hier.

Die Europameisterschaft 2021 ist hingegen in weite Ferne gerückt. „Das war bei mir aber auch vor der Verletzung kein großes Thema. Sicher würde man immer gerne für das Nationalteam spielen. Aber ich habe jetzt zwei sehr gute Saisons für Bristol City gespielt und wurde nicht berücksichtigt.“

Sein letzter Länderspieleinsatz datiert vom 31. März 2015, wo er im freundschaftlichen Länderspiel gegen Bosnien-Herzegowina zu einem Kurzeinsatz kam.

Seine nähere Zukunft sieht der langjährige England-Legionär, der es über die Jugend von Aston Villa bis in die Premier League schaffte, in Bristol. „Ich fühle mich sehr wohl hier und habe in den letzten beiden Spielzeiten, glaube ich nur zwei Spiele verpasst. Ich komme gut mit dem Trainer und den anderen Spielern aus. Von daher kann ich mir gut vorstellen länger hier zu bleiben.“ Sein Vertrag läuft zwar im Sommer 2021 aus, doch: „Wir haben noch eine Option für ein weiteres Jahr.“

„Würde gerne so lange wie möglich in England spielen“

Gemeinsam mit seiner Frau und den beiden Kindern wohnt Weimann in Birmingham, wo die Familie ein Haus hat. „Ich habe aber auch eine Wohnung in Bristol, damit ich vor allem gegen Ende der Woche, vor den Spielen, da bleiben kann.“ Trotzdem pendelt er zumindest die Hälfte der Woche zu seiner Familie ins 150 Kilometer nordöstliche gelegene Birmingham.

Die Corona-Krise ist natürlich auch in England, wo die Infektionszahlen in den letzten Wochen wieder in die Höhe schnellten, omnipräsent. „Es ist ein bisschen komisch. Hier gibt es für die einzelnen Regionen drei Stufen. In Bristol, wo ich meine Wohnung habe, ist aktuell die niedrigste Stufe. Da darf man sich beispielsweise noch mit 6 Leuten treffen oder an einem Tisch im Restaurant Essen. In Birmingham ist aktuell die mittlere Stufe. Dort darf man sich nur noch mit den Leuten aus dem eigenen Haushalt an einen Tisch setzen. Weiter nördlich in Manchester ist aktuell sogar ein Lockdown. Dort ist fast nichts mehr erlaubt.“

Seit 13 Jahren ist der mittlerweile 29-Jährige bereits auf der Insel. Und wenn es nach ihm geht, dann soll das auch noch eine Weile so bleiben. „Ich würde gerne so lange wie möglich in England, in der Championship oder Premier League, spielen.“ Von 2010 bis 2015 kam Weimann auf 113 Einsätze in Englands höchster Spielklasse und konnte dort mit 17 Treffern und 10 Assists auf sich aufmerksam machen. Eine Rückkehr nach Österreich ist aktuell nicht vorstellbar, aber ausschließen will es der 14-fache Teamspieler nicht, denn: „Im Fußball weiß man ja nie.“

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