Keine Lizenz: Wacker Innsbruck „bleibt guter Dinge“ – St. Pölten „überrascht“

Die Fußball-Bundesliga hat drei Clubs die Spielgenehmigung für die Saison 2022/23 verweigert. Erstligist Austria Wien und sein in der 2. Liga spielendes Zweierteam sowie die beiden weiteren Zweitligisten FC Wacker Innsbruck und St. Pölten erhielten in erster Instanz vom zuständigen Senat 5 keine Lizenz beziehungsweise Zulassung. Das gab die Liga am Mittwoch bekannt.

Akut ist die Lage in Tirol, wo der FC Wacker mittlerweile ums Überleben ringt. Zuletzt wurde beim aktuell Tabellenneunten von Mietschulden bei Stadion und Spielerunterkünften, beim Catering, der Security-Firma, Spielervermittlern und ausstehenden Gehaltszahlungen berichtet. Sogar die Austragung des kommenden Heimspiels am Freitag gegen den GAK soll zwischenzeitlich gewackelt haben. Die Lizenz wurde aus finanziellen und infrastrukturellen Gründen verweigert.

Die aktuell handelnden Personen um Präsident Kevin Radi hoffen darauf, dass die zugesagte Finanzspritze in Höhe von drei Millionen vom aktuellen Investor zeitnah verabreicht wird. Laut „Tiroler Tageszeitung“ ist aber auch bei einem Wiener Millionär um eine Zwischenfinanzierung in der Höhe von 5,5 Millionen Euro angefragt worden. Um die Lizenz, die nicht gleichbedeutend mit einer Fortbestandsgarantie ist, zu erhalten, sind etwa finanzielle Sicherheiten für die kommende Saison vorzuweisen.

Radi wurde von der Kunde der Bundesliga „aufgrund des Zeitdrucks und der aktuellen finanziellen Herausforderungen“ deshalb „wenig überrascht“. „Trotzdem bleiben wir guter Dinge, dass wir binnen der Nachreichfrist alle relevanten Aufgaben erledigen können und so am Ende die Lizenz erhalten.“

„Überrascht“ hingegen zeigte sich in St. Pölten Matthias Gebauer, der Geschäftsführer Wirtschaft. Er räumte jedoch ein, „dass zahlreiche langjährige Sponsoren Verträge besitzen, die nur mehr für die derzeit laufende Spielzeit Gültigkeit haben“. Ein Großteil dieser Partner habe dem Club aber Absichtserklärungen vorgelegt, wonach sie auch weiterhin an Bord bleiben wollen. „Diese wurden vonseiten des Senats für die Lizenz allerdings leider als noch nicht ausreichend erachtet – dies gilt es für uns zu akzeptieren“, sagte Gebauer. Er sprach von „weit fortgeschrittenen“ Gesprächen bezüglich entsprechender Verträge.

Wieder kein sportlicher Absteiger aus der 2. Liga?

In der 2. Liga ist nur noch ein Platz vakant. Es ist möglich, dass es zum fünften Mal in Folge keinen sportlichen Absteiger geben wird. Die Anzahl der Absteiger hatte sich bereits wegen ausbleibenden Aufstiegsinteresses aus dem Westen von drei auf zwei und nach dem Zulassungsverzicht des FC Juniors OÖ auf eins reduziert. Letztmals sportlich stieg Horn 2016/17 ab. Aus den Regionalligen dürften bei sportlicher Qualifikation die beiden Ost-Vertreter Vienna und Stripfing/Weiden sowie aus der Liga Mitte Hertha Wels und die Amateure von Sturm Graz aufsteigen.

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(APA) / Bild: GEPA